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Hochmoor-Regeneration effizienter und effektiver vorantreiben

  • Wyss Academy
  • 24. Juli 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Feb.

HUB BERN | Projekt LANAT-4




Unser Ziel:

Erarbeitung noch fehlender Grundlagen und Konsolidierung von Fachwissen, um die Moorregeneration effizient und effektiv umsetzen zu können.


Das Hochmoor Mirrenegg ist Lebensraum für hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Foto: Naturplan AG
Das Hochmoor Mirrenegg ist Lebensraum für hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Foto: Naturplan AG

Darum geht es:

Hoch- und Flachmoore sind einzigartige Ökosysteme mit hochspezialisierten Tier- und Pflanzenarten. Intakte, wassergesättigte Moore binden grosse Mengen an Kohlenstoff und dienen damit dem Klimaschutz. Sie speichern Wasser, helfen Hochwasserspitzen abzuschwächen und haben eine ausgleichende Wirkung auf das Mikroklima. Moore gehören zu den gefährdetsten Lebensräumen der Schweiz. Seit der Annahme der Rothenthurm-Initiative im Jahr 1987 stehen sie in der Schweiz unter strengem Schutz. Die verbleibenden Moore müssen erhalten und wo nötig und möglich saniert werden.

 

Hochmoorsanierungen sind fachlich komplex. Vielerorts fehlen bisher die notwendigen Grundlagen, spezifische Erfahrungen und Erfolgskontrollen. Die meisten Hochmoore sind durch menschliche Nutzung gestört. Je nach Nutzungsgeschichte (Entwässerung, Torfabbau) ist die Beeinträchtigung unterschiedlich stark. Um die vorhandenen Mittel möglichst effizient einzusetzen, wurden die sanierungsbedürftigen Moore im Rahmen dieses Projekts erfasst und priorisiert. Der Sanierungsbedarf wird als dringend eingestuft, wenn auf dem Luftbild innerhalb eines Hochmoors entwässernde Strukturen sichtbar sind. Wo sich die entwässernden Strukturen im Einzugsgebiet der Hochmoore befinden, ist der Sanierungsbedarf hoch. Für die priorisierten Moore werden nun die notwendigen Grundlagendaten erhoben, Sanierungsmassnahmen geplant und umgesetzt sowie Erfolgskontrollen durchgeführt.

 

Flachmoore befinden sich oft in Einzugsgebieten von Hochmooren. Die entwässernden Strukturen durchlaufen meist das gesamte Gebiet und verursachen hydrologische Störungen in den Moorböden. Mit dem Wissen, wo sich Entwässerungsgräben befinden, können jene, welche den Wasserhaushalt stark beeinträchtigen, priorisiert und die betroffenen Flach- und Hochmoorflächen saniert werden.

 

Es gibt unterschiedliche Fachmeinungen bezüglich optimaler Vorgehensweisen bei der Moorregeneration. Eine Evaluation bereits realisierter Projekte hat die Zweckmässigkeit und Wirksamkeit der gewählten Regenerationsmassnahmen bei acht Mooren untersucht. Darauf aufbauend werden Expert*innen Vorgehensempfehlungen (sogenannte «Best Practices») formulieren und Forschungslücken aufzeigen.

Mit der Sanierung von Mooren geht es in der Schweiz weniger schnell voran als erwünscht, unter anderem weil es zu wenige Moorfachleute gibt. Dies soll sich mit dem 2024 gestarteten CAS-Lehrgang Moorökologie ändern, der auf sehr grosses Interesse gestossen ist. Entwickelt wurde er von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Haute école du paysage, d’ingénierie et d’architecture de Genève (HEPIA) mit finanzieller Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) sowie der Wyss Academy. Die Berner Moore dienen den Studierenden als Fallbeispiele, und die daraus gewonnenen Erkenntnisse können wiederum in neue Regenerationsprojekte einfliessen.



Hochmoor Mirrenegg: In den wenigen noch intakten Bereichen des Moores finden sich viele gefährdete Pflanzen, darunter Torfmoose (Sphagnum), Rosmarinheide (Andromeda), Sonnentau (Drosera), und Moosbeere (Vaccinium). Foto: Naturplan AG
Hochmoor Mirrenegg: In den wenigen noch intakten Bereichen des Moores finden sich viele gefährdete Pflanzen, darunter Torfmoose (Sphagnum), Rosmarinheide (Andromeda), Sonnentau (Drosera), und Moosbeere (Vaccinium). Foto: Naturplan AG
Spinne auf Torfmoosen im Chlepfibeerimoos.  Foto: Hintermann & Weber
Spinne auf Torfmoosen im Chlepfibeerimoos. Foto: Hintermann & Weber
Regeneration des Hochmoors Lörmoos: Spundwände verhindern den Wasserabfluss und verbessern dadurch den Wasserhaushalt des Moors – ein Schlüsselfaktor in der Moorregeneration. Foto: Archiv ANF
Regeneration des Hochmoors Lörmoos: Spundwände verhindern den Wasserabfluss und verbessern dadurch den Wasserhaushalt des Moors – ein Schlüsselfaktor in der Moorregeneration. Foto: Archiv ANF

Weitere Informationen:


Moore (Webseite Kanton Bern)


CAS Moorökologie (Webseite HEPIA)

 

In Zusammenarbeit mit:

Amt für Landwirtschaft und Natur (LANAT) des Kantons Bern


Status: Laufendes Projekt


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